Wasserschadensbeseitigung:
Bei einem Wasserschaden werden meistens Wände, Estrich, Fußbodenaufbauten und Wärme-, Trittschalldämmungen durchfeuchtet. Um Schimmelpilzbildungen und Bauschäden soweit wie möglich zu minimieren, sollte unverzüglich eine technische Gebäudetrocknung der feuchten Materialien erfolgen.
Bei der technischen Gebäudetrocknung werden die schwimmenden Estrichaufbauten unterlüftet. Eine natürliche Austrocknung der Dämmschichtebene ist nicht möglich. Bei einer Wand- und Deckentrocknung werden die betroffenen Bereiche belüftet oder getrocknet.
Für die vielen verschiedenen Anwendungs-, und Problemfälle bei der Wasserschadenstrocknung stehen unterschiedliche Trocknungsgeräte und Trocknungsverfahren zur Verfügung.
Daemmschichttrockung
Bei der Austrocknung von Dämmschichten und Hohlräumen kommen grundsätzlich zwei Verfahren zum Tragen: Das Überdruckverfahren und das Unterdruckverfahren.
Der exakte Stromverbrauch wird dokumentiert und mit der Rechnung, den Einsatz- und Messprotokollen uebergeben.
Bei dem von uns standardmäßigen Verfahren der Unterdrucktrocknung, wird die feuchte Luft aus der Dämmschicht abgesaugt und mittels Trocknungsgeräten entfeuchtet. Der durch die Feuchtabsaugung entstandene Unterdruck gleicht sich durch nachkommende trockene Raumluft wieder aus.
Es entsteht so ein gleichbleibender Trocknungsprozess und mit der Erreichnung der materialspezifischen Ausgleichsfeuchte beendet.
Das Unterdruckverfahren garantiert ein optimales Schadstoffmanagement, weil nur bei dieser Technik die durchfeuchtete, mit Schadstoffen belastete Luft zentral über eine mehrstufige Filterkette gereinigt und erst dann wieder der Raumluft zugeführt wird. Bei Wasserschäden darf eine technische Austrocknung nicht mehr im Überdruck-Verfahren ausgeführt werden, wenn Schmimmel entstanden ist oder Mineralwolle als Dämmmaterial verwendet wurde.
Einsatz von Hepafiltern gegen Schimmelpilz
Würde man in solchen Fällen das Dämmmaterial mit dem Überdruckverfahren
trotzdem trocknen wollen, dann verteilt man zusammen mit der Feuchtigkeit auch die zum Teil krebsverdächtigen Fasern der Mineralwolle, wie auch die Sporen und Bakterien in sämtlichen Räumlichkeiten. Dämmmaterialien, wie Styropor, Kokosfasern, Lehmwickel usw.lassen sich in der Regel im Überdruckverfahren trocknen. Mineralfasern, Perlite, wie auch Schlacken erfordern eine Unterdrucktrocknung.
Bei der Überdrucktrocknung wird die vorgewärmte Trockenluft unter den Estrich in die Dämmschichtebene bzw. Hohlräume mit Überdruck eingeflutet. Die einströmende Luft nimmt die Feuchtigkeit unter dem Estrich auf und steigt als feuchte Abluft über die geöffneten Randdämmfugen oder die geschaffenen Austrittsöffnungen wieder in die Raumluft auf. Luftentfeuchter entziehen der Raumluft parallel ihre enthaltene Feuchtigkeit, so dass ein Trocknungskreislauf entsteht.
Bei Bodenbelaegen wie Fliesen oder Steinmaterial mit Fugen, werden in die Fugenkreuze kleine Bohrungen gesetzt. Durch die hier befestigten Mikroduesen wird die Trockenluft in die Daemmschicht eingepresst. Die dann feuchte Luft entweicht über die Randfugen oder über entsprechende Bohrungen in den Fugenkreuzen auf der gegenueberliegenden Raumseite.
Die Fliesenbelaege muessen nicht zerstoert bzw. entfernt werden. Die Raeume koennen weiter genutzt weden.
Bei fugenlos verlegten Oberbelaegen erfolgt die Trocknung mit dem Randfugensystem. Spezielle Duesen werden in die freigelegten Randfugen eingebracht. Die eingeflutete Trockenluft entweicht über die Randfugen auf der gegenueberliegenden Raumseite.
Der Raum kann waehrend der Trocknung weiter genutzt werden, Mobilar usw. muss nicht ausgelagert werden.
Feuchte Wände und Decken werden mit einem Umluftventilator belüftet. Es Entsteht ein Trockenluftstrom an der Oberfläche und eine Feuchtigkeitsabgabe der Wand an die Raumluft ist möglich. Luftentfeuchter entziehen der Raumluft ihre Feuchtigkeit, ein Trocknungskreislauf entsteht. Es ist in manchen Schadensfällen auch durchführbar, dass die feuchten Wandbereiche mittels Wärmewellenstrahlern getrocknet werden.
Bei den verschiedenen Trocknungsverfahren ist es wichtig, dass keine Verunreinigungen wie z.B. Dreck, Staub, Schimmelpilzsporen oder Mikrofasern in die Raumluft gelangen. Um dies zu vermeiden, stehen verschiedene Filterstufen vom Demister/Grobschmutzfilter über Fein- und Mikrofilter bis zu Hepafilter der Klassen G1 bis H13 zur Verfügung.